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Arinfo.de (Ausgabe vom 14.11.2024)

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Erklärungen zum gewerblichen Kontokorrent Girokonto

Während unter dem Dispositionskredit der persönliche Überziehungsrahmen auf dem Girokonto eines Privatverbrauchers verstand en wird, handelt es sich bei einem Kontokorrentkonto um den gewährten Verfügungsrahmen gewerblicher Kunden. Die Unterscheidungsmerkmale beziehen sich hauptsächlich auf die Laufzeit, die Konditionen und den Einsatzzweck in Bezug auf den hier eingeräumten Kreditrahmen. Ähnlich wie im Falle des Dispositionskredites, räumt diese Darlehensform dem Kunden einen erweiterten finanziellen Spielraum, verbunden mit einer hohen Flexibilität ein. Bei den Konditionen gilt, dass im gewerblichen Zusammenhang nicht nur dann Zinsen fällig werden, wenn der Rahmen auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Vielmehr zahlt ein gewerblicher Kunde an die betreuende Bank bereits einen Bereitstellungszins auf den Verfügungsrahmen, auch wenn dieser aktuell nicht in Anspruch genommen wird. Hiermit deckt die Bank interne Kosten, die dadurch entstehen, dass entsprechende Beträge permanent verfügbar gehalten werden müssen. Angesichts der mitunter höheren Beträge, die im gewerblichen Bereich des Kontokorrentkontos häufig ein Vielfaches der Dimensionen eines Dispositionskredites ausmachen, stellt es für die Bank eine logistische Anforderung dar, den vereinbarten Betrag sowohl für Barabhebungen, als auch im Rahmen von Überweisungen, ständig verfügbar zu halten. Ist der Kontokorrentrahmen mit einer bestimmten Zweigstelle der betreuenden Bank vereinbart, so besteht für den Kunden der Anspruch, diesen Betrag zu jedem beliebigen Zeitpunkt abzuheben oder zu transferieren.

Was die Laufzeit angeht so wird der persönliche Dispositionskredit in der Regel vertragslos gewährt und kann insofern durch die Bank jederzeit zurück genommen werden. Hiermit sichern sich die Kreditinstitute gegen Veränderungen in der persönlichen Einkommenssituation der Kunden ab, gewähren im Gegenzug den Kreditrahmen allerdings auch ohne sonderliche Prüfungen, sondern lediglich abzielend auf die bisher beobachtete Regelmäßigkeit in Bezug auf Einnahmen und Ausgaben eines Kunden. Der Kontokorrentkredit dagegen, stellt für ein Unternehmen einen zentralen und wichtigen Bestandteil der Gesamtfinanzierung dar und wird insofern in den meisten Fällen vertraglich vereinbart und über feste Laufzeiten gewährt. Hierzu tritt die Bank in die qualitative Beurteilung der Unternehmenssituation, auf Basis von Bilanzen und aktuellen Geschäftszahlen ein, um die Bonität vollumfänglich beurteilen zu können. Anforderungen werden hier insbesondere an den Gesamtgeschäftsverlauf, das Zahlungsverhalten im Allgemeinen und die wirtschaftlichen Prognosen gestellt. Reichen die gewonnenen Daten für die Bank nicht aus, um ein entsprechendes Engagement gesichert zu wissen, dann können zusätzlich abgegrenzte Forderungen gegen Kunden des Unternehmens an die Bank abgetreten werden. Von dieser so genannten stillen Abtretung erfährt der jeweilige Kunde in diesem Fall nichts, die Bank stellt hiermit allerdings sicher, dass künftige Zahlungen zwingend dazu eingesetzt werden, das Kontokorrentkonto auszugleichen.

Der private Kunde verwendet seinen Dispositionskredit in den meisten Fällen, um kurzfristige, finanzielle Engpässe zu überbrücken, wie sie vor allem kurz vor der Gehaltsüberweisung entstehen können. Das Kontokorrentkonto innerhalb eines Unternehmens wird meist verwendet, um durch die pünktliche Bezahlung von Lieferantenrechnungen Skonto-Abzüge zu erzielen, die in vielen Fällen die Höhe der Zinsen auf den Kontokorrentkredit übersteigen. Zu dieser Situation kommt es immer dann, wenn Waren oder Dienstleistungen durch ein Unternehmen bereits eingekauft werden, deren Bezahlung durch den Kunden des Unternehmens allerdings zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Ursache hierfür können sowohl ausgedehnte Zahlungsziele als auch allgemeine Warenrisiken sein. Insofern kann es wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein, durch diese Art der Zwischenfinanzierung zwar Zinsen aufwenden zu müssen, im Gegenzug durch Skontoabzüge, die in der Regel für eine Bezahlung innerhalb von zwei oder vier Wochen bis zu 3% Preisnachlass gewähren, die Kosten für die Inanspruchnahme zu refinanzieren und darüber hinaus gehend noch Gewinne zu erwirtschaften. Im Falle eines gewährten Skonto in Höhe von 3% bei einem vierwöchigen Zahlungsziel, lassen sich die entsprechenden Zinsvorteile mit insgesamt 36% ansetzen. Dies stellt in etwa die dreifache Höhe der Kontokorrentzinsen dar, so dass diese Zahlungsstrategie wirtschaftlich sinnvoll ist. Angesichts der Zahlungsgepflogenheiten in Deutschland und Europa kommt heutigen Tages annähernd kein Unternehmen ohne die Vorteile aus, die ein Kontokorrentkonto gewährt.

 

 

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